Warum nennen wir uns "Carl-Joseph-Leiprecht-Schule"?
Carl Joseph Leiprecht war der 8. Bischof der Diözese Rottenburg und man darf wohl mit Recht behaupten, dass es ohne ihn und ohne sein Engagement unsere Schule überhaupt nicht geben würde; wahrscheinlich gäbe es ohne ihn sogar überhaupt keine Bekenntnisschulen in unserem Bundesland.
Ein Blick in die Geschichte mag dies verdeutlichen: Mitte der sechziger Jahre sollten die katholischen und evangelischen Bekenntnisschulen, die das Land flächendeckend überzogen, in „Christliche Gemeinschaftsschulen“ umgewandelt werden. Dies führte im Land zu hitzigen Debatten. Bischof Carl Joseph Leiprecht argumentierte mit großem Eifer für das Ersterziehungsrecht der Eltern und setzte sich vehement dafür ein, Eltern das Recht einzuräumen, katholische Bekenntnisschulen einzurichten. Der Bischof hatte Erfolg: Am Aschermittwoch 1967 verabschiedete das Parlament das so genannte Umwandlungsgesetz, das den Eltern das Recht gab, bis zum Jahr 1973 katholische und evangelische Privatschulen zu gründen und in Elternträgerschaft zu betreiben.
Es war damals nicht leicht, diesen Schritt zu wagen und eine „neue“ katholische Schule auf die Beine zu stellen. Eine erfolgreiche Unterschriftenaktion bei den Eltern machte es schließlich möglich:
1969 konnte das Freie Katholische Schulwerk gegründet werden. Die erste Heimat der Schule war zur Miete im Gebäude von St. Klara.
Bis heute bleibt es eine Herausforderung, sich dieser Aufgabe zu stellen und Erziehungsverantwortung zwischen Elternhaus und Schule auf der Basis des Glaubens partnerschaftlich wahrzunehmen. Seit 1984 haben wir mit dem Marchtaler Plan auch eine pädagogische Grundlage und Wegweisung für unsere Arbeit.
Dank Carl Joseph Leiprecht können wir diesen pädagogischen Weg nun gemeinsam beschreiten. An ihn erinnert uns der Gedenkstein im Eingangsbereich der Schule.
Lebenslauf Carl-Joseph-Leiprecht
11.09.1903 in Hauerz bei Leutkirch geboren
1928 zum Priester geweiht
1928 – 1932 Vikariat in Schwäbisch Gmünd und Stuttgart
1932 – 1936 Repetent am Konvikt in Ehingen
1936 – 1942 Direktor am Konvikt in Ehingen
1942 – 1947 Stadtpfarrer in Rottweil
ab 1948 Weihbischof in Rottenburg
21.06.1949 Wahl zum achten Bischof von Rottenburg
04.06.1974 Rücktritt vom Amt des Bischofs
29.10.1981 in Ravensburg gestorben